Seit Jahren wird vorhergesagt, dass die meisten Computer in Zukunft cloudbasiert betrieben werden und dass der Bildschirm die einzige Verbindung zwischen Ihnen und der Cloud sein wird. Werden Geschäftsinfrastrukturen dann noch von Bedeutung sein und was bedeutet das für die Zukunft des Netzwerk-Monitorings?
Denken Sie an sämtliche Geräte in einer modernen Unternehmensinfrastruktur. Darin lassen sich Router, Switches, Server, Benutzercomputer, usw. finden. All diese Geräte werden von IT-Teams mithilfe einer Netzwerk-Monitoring-Lösung überwacht. Für die Cloud-Nutzung wird das Argument angeführt, dass die Infrastruktur nach einer Migration aller Server und Anwendungen in die Cloud nicht mehr notwendig sein wird.
Ich habe kürzlich in einem Artikel auf TechRadar gelesen, dass sich die IT-Operatoren beim Monitoring von Unternehmensnetzwerken nicht mehr auf die Infrastruktur konzentrieren müssen. Die Kernaussage dieses Artikels ist: Die IT braucht keine interne Unternehmensinfrastruktur mehr und muss aufgrund der kontinuierlichen Verlagerung der Unternehmensinfrastruktur in die Cloud, weg von lokalen Bare-Metal-Servern, auch nicht mehr für das Monitoring der Infrastruktur sorgen. Das Problem dieses Standpunkts ist, dass es ein bisschen Wunschdenken ist.
Ich stimme zu, dass auf die meisten, wenn nicht sogar auf alle Server zukünftig von außerhalb zugegriffen werden wird – und zwar über eine Public oder Private Cloud. Ein großer Teil des Datenspeichers wird zweifellos in Unternehmen ausgelagert, die Cloud-Speicher- und Virtualisierungslösungen anbieten. Die Cloud lässt in Bezug auf persönliche Geräte allerdings noch einiges zu wünschen übrig. Vielleicht wird es weniger notwendig sein, Server zu überwachen, da diese vom Anbieter verwaltet werden, aber es gibt auch andere Aspekte der Unternehmensinfrastruktur, die in naher Zukunft nicht verschwinden werden.
Jim Cashman, Principal Product Manager für WhatsUp Gold, ist auch nicht davon überzeugt, dass das Monitoring der Unternehmensinfrastruktur in Zukunft keine Rolle mehr spielen wird.
„Unternehmen werden weiterhin über große Mengen an lokalen Netzwerkgeräten verfügen, die überwacht werden müssen. Ich stimme zu, dass es sich dabei nicht um Server handeln wird, aber Switches, Router und Firewalls werden weiterhin im Einsatz sein.“, erklärt Jim.
Und Jims Meinung zu diesem Thema ist einleuchtend. Auch wenn sich die Server vielleicht nicht in Ihrem lokalen Serverraum befinden, benötigen Benutzer dennoch Zugriff auf diese externen Server. Alleine aufgrund dieser Tatsache werden Firewalls immer notwendig sein. Aufgrund von Sicherheitsrisiken und Bandbreite ist vorgegeben, dass eine Form der Datenverkehrsanalyse des eingehenden und ausgehenden Datenverkehrs im internen Netzwerk für den IT-Betrieb weiterhin wichtig sein wird.
In Bezug auf den Benutzerzugriff muss es einen Computer geben, so klein dieser auch sein mag, der auf Ressourcen in der Cloud zugreifen kann. Deshalb werden Switches und Router nicht verschwinden. Sie sind in Zukunft vielleicht kleiner und leistungsfähiger, müssen aber trotzdem überwacht werden, da damit jeder in einer Büroumgebung eine Verbindung herstellen kann.
Im Artikel auf TechRadar wird suggeriert, dass Container natürlich die Art und Weise verändern, in der Unternehmen Anwendungen ausführen, indem eine Migration dieser Prozesse hin zur Cloud und weg von lokalen Geräten stattfindet. Im Artikel wird auch die These aufgestellt, dass sich das Monitoring in Zukunft vollständig auf den Bereich Anwendungs-Monitoring konzentrieren wird. Das würde bedeuten, dass ein Monitoring der internen Unternehmensinfrastruktur nicht erforderlich ist.
Jim stimmt zu, dass das Anwendungs-Monitoring in Zukunft mehr Bedeutung haben wird, allerdings mit einer gewissen Abstufung.
„Das Monitoring von Anwendungen wird an Bedeutung gewinnen. Sie möchten Ihrem Anbieter nicht vertrauen müssen und werden ein Monitoring-Paket benötigen, mit dem das Monitoring Ihrer gehosteten Infrastruktur möglich ist. Cloud-Anbieter fügen bereits APIs für das Monitoring dieser Dinge hinzu. Sie können davon ausgehen, dass diese APIs mit der Zeit stabiler werden, aber genauso wichtig wird eine Art synthetisches Monitoring sein, bei dem Sie sich nicht auf die Anbieter-API verlassen, sondern synthetische Transaktionen auf Ihrer gehosteten Infrastruktur ausführen, um sicherzustellen, dass diese wirklich funktionsfähig ist. Darüber hinaus können Sie Dinge wie die Reaktions- und Betriebszeit überwachen.“, sagt Jim.
Letztendlich werden sich die Kapazitäten des Netzwerk-Monitorings, so wie wir es kennen, ändern. In einigen Fällen kann es darauf ankommen, wie sehr Sie einem Anbieter oder den Drittanbieter-APIs vertrauen, die Geschäftsdienste und Cloud-Infrastrukturen unterstützen. Bandbreite und Cloud-Ressourcen sind Güter, die für das Kostenmanagement überwacht werden müssen. Und vergessen Sie nicht, dass Benutzer eine Verbindung zu diesen Ressourcen herstellen müssen.
Unternehmensinfrastrukturen werden immer überwacht werden müssen – zumindest in absehbarer Zukunft.
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